Männerchor Luzern (1874 – 2004)

Am 21. August 1873 gründete eine sogenannte Untersektion aus dem Unteroffiziersverein mit 12 Mitgliedern den Zapfenstreich. Die ersten Statuten, die am 2.  Dezember gleichen Jahres abgesegnet wurden, enthielten bereits 23 Unterschriften. Sänger konnte man damals aber nur werden, wenn man "militärischer Schweizerbürger" war. Bereits 1873 traten die Sänger dem damaligen Luzerner Kantonalgesangsverein (heute Kantonalverband Luzerner Chöre) bei. Als Höhepunkt konnten sie sich 1879 sogar dem eidgenössischen Sängerverein anschliessen.

Am 29. Dezember 1881 wurde die erste und einzige Namensänderung beschlossen. Von 35 Stimmenden waren 33 für den Namen "Männerchor Luzern", denn die meisten wollten sich vom etwas zu militärischen Verein trennen und freier sein.Aber nicht immer nur Hochs konnte der Männerchor in all den Jahren verbuchen, so gab es auch schon früher bessere und schlechtere Zeiten. Besonders die goldenen Lorbeerkränze erfreuten den Chor immer wieder aufs neue.

Der Sängergruss "Das Lied zum Gruss", bereits 1898 vom damaligen Dirigenten Peter Fassbänder geschrieben, hatte vor allem in den letzten Jahren verschiedene Hürden zu überstehen. Präsident zu sein war nicht immer leicht, zählen wir doch bis heute deren 24. Die Chordirektoren und Dirigenten haben einen etwas längeren Schnauf, deren Zahl stieg bis heute auf 16.

Wohltätigkeitskonzerte:

Die Wohltätigkeitskonzerte dürfen nicht vergessen werden. Um einige herauszustreichen, seien hier erwähnt:

  • 1881 für die Luzerner Hagelgeschädigten und die Bergsturzopfer von Elm
  • 1885 für die Hinterbliebenen von der Steinbruchkatastrophe vom Untergrund,
  • 1891 für die Brandgeschädigten von Meiringen,
  • 1910 für die Hochwassergeschädigten von Luzern,
  • 1915 für die in Not geratenen Mitbürger durch den Krieg,
  • 1932 für den freiwilligen Armenverein Sursee,
  • 1940 für die Schweizer Rückwanderer,
  • 1945+ 46 für die "Schweizer Spende für Kriegsgeschädigte" und für die notleidende Stadt Wien

Gesangfeste:

Unzählige kantonale und eidgenössische Gesangfeste, aber auch Kreissängertage und verschiedene Sängertreffen stärkten die Kameradschaft in all den Jahren. Es wurde aber auch mit vielen verschiedenen Luzerner und auswärtigen Chören zusammen konzertiert, vom einfachen Volksgesang bis hin zu den grossen Oratorien, Requiem und verschiedensten Kunstgesängen.

In den Jahren 1927 - 1934 hatte der Männerchor Luzern sogar ein eigenes Orchester. Bereits 1878 wurde die Reisekasse eingeführt, damals noch für die Besuche der Sängerfeste. Sicher stellen die Sängerreisen noch heute, nebst verschiedenen anderen geselligen Anlässen, immer etwas besonderes dar.

Wenn sich der Verein auch in all den Jahren ein bisschen verändert hat, darf man doch sicher sagen: Wahrscheinlich wollten diejenigen, die 1911 die erste Chorschule organisiert haben und diejenigen, die das Leitbild 2000 anstreben immer nur das eine, guten Gesang, gute Kameradschaft und viele gemeinsame Stunden.

Seit April 2003 singt der Männerchor Luzern zusammen mit der Liedertafel Luzern unter der musikalischen Leitung von René Limacher. Am 15. Januar 2004 wurde der Männerchor an einer aussergewöhnlichen Generalversammlung aufgelöst.


Dirigenten ehem. Männerchor Luzern seit 1873

1873-1887 Heinrich Schürch
1887 Christoph Schnyder
1887-1888 Josef A. Becht
1888-1892 Josef Frischen
1892-1895 Wilhelm Mengelberg
1895-1912 Peter Fassbänder
1912-1915 Robert Denzler
1915-1927 Richard Boer
1927-1928 August Oetiker
1928-1953 Paul Schnyder
1953-1967 Walther Aeschbacher
1968-1985 Emil Kern
1985-1987 Franz Schaffner
1987-1992 Emil Kern
1992-1995 Heinrich Knüsel
1996-2004 Konstantin Keiser

Präsidenten ehem. Männerchor Luzern seit 1873

1873-1876 Eduard Huber
1877-1884 Heinrich Wyder
1885 Alois Tschopp
1886 Albert Moser
1887-1907 Heinrich Wyder
1907-1909 Alphons Eschle
1909-1912 Robert Zemp
1912-1913 Karl Winiger
1913-1916 Emil Steiger
1916-1923 Karl Schinacher
1923-1924 Dominik Fellmann
1924-1928 Ernst Steinegger
1928-1935 Albin Ruf
1935-1945 Alfred Winiger
1945-1957 Heinrich Marfurt
1957-1962 Heinrich Schurter
1962-1965 Ferdinand Spaeti
1965-1973 Robert Anderhub
1973-1980 Heinz Beer
1980-1987 Peter Schmidig
1988-1990 Otto Wagner
1990-1992 Peter Marfurt
1992-1996 Walter Theiler
1996-2002 Josef Erni
2002-2004 Werner Fischer

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